FORUM 1/2023 Offen und Queer Diversitätssensible Ansätze in der OKJA


Liebe Leser:innen!

Für diese FORUM Ausgabe haben wir uns für das Schwerpunktthema „Offen und queer – diversitätssensible Ansätze in der OKJA“ entschieden. Mit der Änderung des § 9 im SGB VIII in 2021 werden nun explizit junge Menschen jenseits des binären Geschlechtersystems auf rechtlicher Grundlage in den Anliegen der Jugendhilfe berücksichtigt. Diese Änderung war längst überfällig. Zeigt sich doch, dass es in jeglichen Strukturen einer fachlichen Weiterentwicklung im Kontext Diversitätssensibilität bedarf. Auch in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Für eine Leser:innenfreundlichkeit und das Sensibilisieren für Sprache, startet diese Ausgabe mit einem Glossar zu Begriffen, die unserer Einschätzung nach, wichtig und wissenswert sind. Dies bietet die Möglichkeit sich anhand von Begriffen näher mit einem Thema beschäftigen zu können und plädiert für eine Sensibilität, um Diskriminierung in Sprache möglichst zu vermeiden.

Die fachliche Weiterentwicklung im Hinblick auf queere Jugendarbeit bedarf einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen fachlichen Haltung und strukturellen Rahmenbedingungen innerhalb von Einrichtungen und Organisationen, um Veränderungsprozesse in Bewegung zu bringen. Maleen Brunn macht in ihrem Beitrag „Warum geschlechtsneutrale Toilettentüren Unbehagen auslösen, aber nicht sollten“ diskriminierende und trans*feindliche Argumentationslinien sichtbar, legt die Bedeutung von geschlechtsneutralen Toiletten dar und appelliert dabei an Kolleg:innen in der Praxis.

Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit queerer Jugendarbeit, stellen sich in dieser Ausgabe drei Hamburger Projekte „Queerschool e.V.“, Jugendarbeit im mhc und die Beratungsstelle read von basis und woge e.V. vor. Alle drei Beiträge beschäftigen sich mit queer-, diversitätssensibler und diskriminierungskritischer Jugendarbeit und bieten Einblick in die jeweiligen Beratungsangebote und Praxiserfahrungen.

In der Rubrik Queere Jugendarbeit beschäftigen sich Bachlorabsolvent:innen der Berufsakademie Lüneburg damit, wie queere Praxis in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gestaltet sein kann. Unter anderem schreibt Bele Maria Christiansen in dem Text „LGBTQIA* Jugendliche als (unsichtbare) Adressat*innen der Kinder- und Jugendhilfe“ über die Lebenswelt von LGBTQIA*- Jugendlichen und den häufig noch zu wenig ausgebauten Angeboten für diese Zielgruppe bzw. der fehlenden Öffnung von Einrichtungen und Angebot für alle.

Neben den Beiträgen zu dem Schwerpunktthema in dieser Ausgabe, gibt es unter anderem einen Beitrag von Josefine Franke, Cynthia Kohring, Özlem Özdemir-S¸ims¸ek und Inga Selent, der sich mit einer Studie zu den Bedarfen und der Beteiligung von jungen Muslim:innen beschäftigt. Außerdem eine kurze Rückschau von Gunda Voigts zu der Forschungstransfertagung Offene Kinderund Jugendarbeit im Dezember 2022.

Das Editorial als PDF finden sie hier und das Inhaltsverzeichnis hier.