„Wie das Reden über Migration das Schweigen über gesellschaftliche Herausforderungen organisiert“. Das war unser Gedanke, als nach dem tödlichen Anschlag von Aschaffenburg der Bundestagswahlkampf endgültig in eine immer offener rassistische Debatte zum Thema Migration kippte und auch neue und immer krassere Verschärfungen in Asyl und Migrationsrecht auf den Weg gebracht wurden.
Als Pädagog_innen und Vertreter_innen der Sozialen Arbeit1 sehen wir es als unseren professionellen Auftrag, diesen Entwicklungen entgegenzutreten und mit allen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, in Vertretung der Adressat_innen sowie in Solidarität mit von Übergriffen und Gesetzesverschärfungen betroffenen Kolleg_innen uns für die Rechte aller Menschen einzusetzen.
Den gesamten Aufruf, findet ihr hier.
„Aus Sicht der befragten Kinder und Jugendlichen sollte es vor allem mehr Geld für die Kinder- und Jugendarbeit geben, zum Beispiel für Jugendclubs, um die demokratischen Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen zu fördern. 92 Prozent sehen das so. […]
91 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind der Auffassung, dass die Interessen der jungen Generation stärker in der Politik berücksichtigt werden sollten. Auch das sehen die Befragten in Ostdeutschland eher so als in Westdeutschland (96 zu 90 Prozent), und Jungen etwas eher als Mädchen (93 zu 89 Prozent).[…]
Ebenfalls 89 Prozent der befragten erwachsenen Personen halten die Förderung sozialer Begegnungsmöglichkeiten, beispielsweise in Form von Stadtteilzentren oder Jugendfreizeiten, für eine sinnvolle Maßnahme. Das sehen vor allem die älteren Befragten so, während die Zustimmungsrate dazu bei den 18- bis 29-Jährigen nur bei 75 Prozent liegt. 86 Prozent der Erwachsenen halten mehr Geld, um den Erhalt und Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit finanziell abzusichern, für eine sinnvolle Maßnahme, um die demokratischen Überzeugungen und Fähigkeiten bei jungen Menschen zu fördern. Dieser Meinung sind jüngere Befragte (87 Prozent der 18- bis 29-Jährigen bzw. 92 Prozent der 30- bis 44-Jährigen) wesentlich eher als die über 60-Jährigen (81 Prozent), und Menschen mit höherem Haushaltseinkommen eher als diejenigen mit niedrigem Haushaltseinkommen (90 zu 80 Prozent). Und auch Eltern mit Kindern unter 14 Jahren halten mehr Geld, um den Erhalt und Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit finanziell abzusichern, eher für eine sinnvolle Maßnahme als diejenigen ohne Kinder (92 zu 84 Prozent).[…]
Im Hinblick auf die Bedürfnisse junger Menschen wäre es laut DKHW ein wichtiger Schritt, den Anteil der Aufwendungen für die Kinder- und Jugendarbeit an den Gesamtausgaben der Kinder- und Jugendhilfe wieder zu steigern, statt kontinuierlich abzusenken. Zumal die Anforderungen, was Kinder- und Jugendarbeit leisten kann und soll, stetig steigen. Ohne die notwendigen personellen, räumlichen und finanziellen Ressourcen kann Kinder- und Jugendarbeit ihre Rolle als Akteurin der Demokratiebildung nicht effektiv wahrnehmen. Das ist insbesondere auch für die Erreichung der von Armut betroffenen Kinder und ihrer Familien von Bedeutung, für die etwa Jugendzentren, Ferienmaßnahmen oder andere Angebote wichtige Anlaufstellen sind. Die Kinder- und Jugendarbeit bietet nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes die Möglichkeit, demokratische Überzeugungen niedrigschwellig zu vermitteln und zu fördern, eine breite Zielgruppe zu erreichen und damit außerhalb der klassischen Bildungsinstitutionen eine wichtige unterstützende Funktion einzunehmen.“ (S. 35-41)
Hier geht’s zum gesamten Kinderreport.