FORUM 4/2022 - Inklusion junger Menschen mit Behinderungen: Endlich Umsetzen!


Liebe Leser:innen!

Seit bald 14 Jahren ist die UN-Behindertenrechtskonvention geltendes Recht. Hierzu verdeutlicht das Deutsche Institut für Menschenrechte: „Die UN-BRK ist keine Spezialkonvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, sondern sie konkretisiert die bereits anerkannten allgemeinen Menschenrechte aus anderen Menschenrechtsübereinkommen auf die Situation von Menschen mit Behinderungen. Hintergrund für das Entstehen der Konvention war die weltweite Erfahrung, dass Menschen mit Behinderungen nicht ausreichend vor Diskriminierung und Ausgrenzung geschützt worden sind – und immer noch werden.“ Ein Befund, der leider immer noch aktuell ist, formalrechtliche Verankerung hin oder her.

Viele Fachkräfte mit Behinderungen wissen das nur allzu gut aus eigenen Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen, so auch Karen Polzin, die aufgrund ihrer Hörbehinderungen als schwerbehindert kategorisiert ist. Durch die Corona-Pandemie mit den notwendigen Schutzmaßnahmen und Veränderungen in der Kommunikation (Online-Konferenzen, Abstand halten, Masken tragen) kamen noch weitere Teilhabebarrieren hinzu. So sind beispielsweise für (hochgradig) schwerhörige Menschen Sprache und nonverbale Kommunikationsformen nahezu verloren gegangen – stattdessen sehen sie sich mit neuen kräftezehrenden Barrieren und Dilemmata konfrontiert. Im Endeffekt ist dies jedoch nur eines neben vielen anderen Beispielen für die existenziell erschütterte Lage von (jungen) Menschen mit Behinderungen und ihren Familien, weil Unterstützung und Entlastung weggebrochen sind.

Egentlich sollte wenigstens ein Mehr an Fachkräften mit Behinderungen nicht nur in der Offenen Kinder- und- Jugendarbeit längst selbstverständlich sein.

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