Liebe Leser*innen!
Es passiert einiges in der Offenen Arbeit in Hamburg. Fachlich-inhaltlich ist die Offene Arbeit aufgefordert, mit verschiedenen Entwicklungen umzugehen: Ganztag, Sozialräumliche Entwicklung, Rechtspopulistische und autoritäre Wende, Inklusion, Digitalisierung sind hierbei markante Punkte. Folgerichtig fanden im letzten halben Jahr zwei Fachtage statt, die unterschiedlichste Themen zum Inhalt hatten, unterschiedliche Formate bedienten und auf denen die verschiedenen Akteur*innen rege miteinander diskutierten. Das haben wir zum Anlass genommen in diesem Heft unseren Schwerpunkt auf die Dokumentation dieser beiden Fachtage zu setzen und freuen uns über die vielfältige Beteiligung sowohl von den Referierenden als auch den Besucher*innen.
Der September startete mit dem Fachtag „Offene Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg“, welcher von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) und dem Department Soziale Arbeit der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) gemeinsam organisiert wurde. Ergebnisse dieses Fachtages sollen in die Weiterentwicklung der OKJA und die Neufassung der Globalrichtlinie einfließen.
Der November begann mit dem Fachtag „Hamburg – Wachsende Stadt. Wo bleibt die Offene Arbeit?“ organisiert von der Interessenvertretung der Offenen Arbeit (IVOA) in Hamburg. Dieser Zusammenschluss von Praktiker*innen besteht mittlerweile seit mehr als anderthalb Jahren, organisiert sich immer stärker und etabliert sich langsam aber sicher in der Fachöffentlichkeit; wenn wir z.B. an die Postkarten-Aktion im Mai diesen Jahres auf dem Rathausmarkt (FORUM 4/2018) oder eben an den zweiten Fachtag diesen Jahres mit mehr als 150 Besucher*innen denken.
Die drei Vortragenden dieser zweiten Veranstaltung zum Thema Wachsende Stadt Gunda Voigts, Marcus Menzl und Karen Polzin näherten sich den Themen Stadtplanung sowie Freiräume für Kinder- und Jugendliche aus unterschiedlicher Perspektive. Ihre Beiträge sind hier ebenfalls als Texte abgedruckt. Mit einem besonderes Highlight schließt der Themenschwerpunkt ab: Es sind die Beiträge der Parteien CDU, FDP, DIE GRÜNEN und DIE LINKE, welche zum Ende des zweiten Fachtags auf einem Podium diskutierten und uns hier auf jeweils einer Seite darstellen, was sie für die Offene Arbeit tun wollen. Beim Lesen wird einem ganz leicht ums Herz und man könnte glauben, man müsse sich um die Offene Arbeit in Hamburg keine Sorgen mehr machen. Wir werden nach den Bürgerschaftswahlen und mit dem neuen Haushalt sehen, was von den Versprechungen übrig bleibt.
Außerdem legt Jana Thun dar, wie durch das Jugendförder- und Beteiligungsgesetz, welches am 01.01.2020 in Kraft tritt, die Jugendarbeit in Berlin neu strukturiert und Mitbestimmungsrechte für Kinder und Jugendliche maßgeblich gestärkt werden. Raphael Heinetsberger schreibt über die Zukunft der Hamburger Ombudsstelle. Sein Beitrag liefert zugleich einen Ausblick auf unser Heft 1/2020, in dem wir uns dem Thema Ombudsstellen als Schwerpunkt widmen.