FORUM 1/2021 Bildung als Auftrag der OKJA - Auch ein politisches Thema


Liebe Leser*innen!

Die „Förderung demokratischer Bildung im Kindes- und Jugendalter“ – Das setzt sich der Ende letzten Jahres veröffentlichte 16. Kinder- und Jugendbericht als Kernthema. Uns veranlasste es, den Schwerpunkt dieser Ausgabe auf Demokratiebildung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zu setzen und sowohl in Hamburg als auch im Saarland zu schauen, was es für Projekte und Ansätze dazu gibt. Eines wurde dabei klar: Die Facetten politischer Bildung sind vielfältig.

(Offene) Kinder- und Jugendarbeit hat einen an den Menschenrechten orientierten und gesetzlich verankerten Auftrag der politischen und demokratischen Bildung. Nimmt die OKJA diesen Auftrag und ihre Rolle als parteiliche Interessenvertretung ernst, so kann sie gar nicht anders, als sich politisch zu positionieren. Sie kann nicht neutral sein gegenüber Rassismus, Sexismus, Trans- und Homofeindlichkeit, Antisemitismus und anderen sozialen Ausgrenzungs- und Ungleichheitsmechanismen. Mehr dazu lässt sich in einer Stellungnahme der Interessenvertretung der Offenen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren
Familien in Hamburg
ablesen. Hier spiegelt sich ein aktuelles fachpolitisches Ringen wider; der vom Deutschen Bundestag herausgegebene 16. Kinder- und Jugendbericht greift dies am Ende eindrücklich auf:

„Politische Bildung ist in den letzten Jahren zu einem umkämpften Politikfeld geworden.Unter dem Stichwort der Forderung nach ,Neutralität‘ werden formale wie non-formale Angebote politischer Bildung, die öffentlich gefördert sind, infrage gestellt, Träger werden als ,linksextremistisch‘ diskreditiert und sogar persönliche Angriffe auf einzelne Akteurinnen und Akteure sind keine Ausnahme mehr. Die Kommission hat festgestellt, dass politische Bildung entsprechend der substanziellen Dimension von Demokratie nicht neutral ist und nicht neutral sein kann. Sie fordert die politisch Verantwortlichen daher auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Akteure politischer (Jugend-)Bildung vor Delegitimierung ihrer Arbeit, die bei den zivilgesellschaftlichen Akteuren stets mit der Angst vor dem Verlust von öffentlicher Förderung einhergeht, zu schützen.“ (S. 571)

Das vollständige Editorial finden Sie hier, das Inhaltsverzeichnis hier.

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