Liebe Leser*innen!
Neben der Debatte um die Weiterentwicklung der Jugendhilfe hier in Hamburg durch eine Enquete-Kommission beschäftigte uns und viele andere Fachleute in den letzten Monaten der Reformprozess unseres Bundesgesetzes SGB VIII. Nachdem im März letzten Jahres ein sogenanntes Eckpunktepapier veröffentlicht wurde, nahm die Fachöffentlichkeit mit Verwunderung und Kritik die im August folgende „erste Arbeitsfassung“ des Gesetzesentwurfs zur Kenntnis, die den Verbesserungsabsichten des Eckpunktepapiers nicht im Ansatz gerecht wurde und statt wie angekündigt „vom Kinde her“ doch eher vom Staat her gedacht war. Das hatte vielleicht auch mit dem Verfahren zu tun: Noch nie wurde die Fachwelt im Vorfeld so wenig beteiligt wie in diesem Fall und gab es so viel „Munkeln“ darüber, ob und wann der für Herbst angekündigte Referatsentwurf nun endlich käme. Anfang Februar kam dann doch noch überraschend eine nicht autorisierte Fassung, weshalb wir in diesem Heft einigen Gedanken dazu Raum geben.
Der Kooperationsverbund OKJA legt dar, wie diese vom neuen Gesetz betroffen wäre und sieht ihren spezifischen Auftrag zur demokratischen Bildung gefährdet. Ob die Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes das Ende oder die Wende einer Erfolgsgeschichte werden wird, und welche Diskurse unter breiter Beteiligung für eine fundierte und akzeptierte neue Gesetzesgrundlage zu führen wären, führt Wolfgang Hammer aus. Die Zusammensetzung und den Arbeitsauftrag der Hamburger Enquete-Kommission erläutert Karen Polzin im Anschluss und auch, wieso ein zivilgesellschaftliches Bündnis ihre Arbeit kritisch begleitet. Auch Peter Marquardt postuliert vom Kind und seinen Rechten aus betrachtet Weiterentwicklungsbedarfe in der Jugendhilfe und zeigt u.a. auf, wie im Rauhen Haus ambulante mit neu konzipierten kindbezogenen Hilfen kombiniert werden. Mit Holger Stuhlmann, dem neuen Leiter des Amtes für Familie in der Hamburger BASFI sprach die FORUM-Redaktion über seine nächsten Vorhaben. Wie die provisorische Containerlösung am Hauptbahnhof die gute fachliche Arbeit des KIDS erschwert und in Teilen sogar verunmöglicht, berichtete uns Jacqueline Gebhardt. Wir hoffen, dass bald eine gute richtige Behausung für die Einrichtung gefunden wird und gratulieren zum gerade gewonnenen ersten Förderpreis „seelische Gesundheit stiften“.
Wie in Barmbek-Nord eine Politik für um eine Politik mit und von Jugendlichen ergänzt wird, erläutern Kirsten Krebs und Sabine Kuss, die im Jugendamt Hamburg-Nord mit der Umsetzung der Jugendstrategie des Bundes betraut sind. Stefan Baumann gibt einen Einblick in die Arbeit des Kinder- und Jugendhauses „CLIPPO Boberg“ und schildert, wie schon Kinder an Selbstverwaltung herangeführt werden. Warum es wichtig ist, dass junge Menschen in einem weitgehend „verzweckten“ Alltag auch selbstbestimmte Zeit haben, und welche Ziele das vom Landesjugendring NRW ins Leben gerufene „Bündnis für Freiräume“ verfolgt, erläutert Karina Krusenbaum. In einem Gespräch zum Stand des Kinderschutzes gehen Manuel Essberger und Ulrich Kaulen der Frage nach, ob Hamburger Kinder in pädagogischen Einrichtungen durch Schutzkonzepte heutzutage besser geschützt sind, als vor fünf Jahren.
Michael Kirchner wagt einen ideengeschichtlichen Überblick auf reformpädagogische Konzepte und fand im Zuge seiner Untersuchungen der Arbeiten von Korczak und Natorp verblüffende Parallelen. Timm Kunstreich berichtet vom Bundestreffen der Arbeitskreise Kritischer Sozialer Arbeit. Zum Konflikt um dessen nächsten Austragungsort hat der AKS Hamburg eine Stellungnahme veröffentlicht. In unserer Leseecke weist Charlotte Köttgen auf eine lesenswerte Neuerscheinung zum Thema ADHS hin. Und last but not least freuen wir uns, dass uns zu Stefan Dierbachs kritischen Würdigung des Konzepts der Neuen Autorität (vgl. FORUM 2 und 3/2016) von Holger Classen und dem Team von Ankerplatz3 wiederum kritische digitale Leserbriefe eingesandt wurden.
Neben der Debatte um die Weiterentwicklung der Jugendhilfe hier in Hamburg durch eine Enquete-Kommission beschäftigte uns und viele andere Fachleute in den letzten Monaten der Reformprozess unseres Bundesgesetzes SGB VIII. Nachdem im März letzten Jahres ein sogenanntes Eckpunktepapier veröffentlicht wurde, nahm die Fachöffentlichkeit mit Verwunderung und Kritik die im August folgende „erste Arbeitsfassung“ des Gesetzesentwurfs zur Kenntnis, die den Verbesserungsabsichten des Eckpunktepapiers nicht im Ansatz gerecht wurde und statt wie angekündigt „vom Kinde her“ doch eher vom Staat her gedacht war. Das hatte vielleicht auch mit dem Verfahren zu tun: Noch nie wurde die Fachwelt im Vorfeld so wenig beteiligt wie in diesem Fall und gab es so viel „Munkeln“ darüber, ob und wann der für Herbst angekündigte Referatsentwurf nun endlich käme. Anfang Februar kam dann doch noch überraschend eine nicht autorisierte Fassung, weshalb wir in diesem Heft einigen Gedanken dazu Raum geben.
Der Kooperationsverbund OKJA legt dar, wie diese vom neuen Gesetz betroffen wäre und sieht ihren spezifischen Auftrag zur demokratischen Bildung gefährdet. Ob die Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes das Ende oder die Wende einer Erfolgsgeschichte werden wird, und welche Diskurse unter breiter Beteiligung für eine fundierte und akzeptierte neue Gesetzesgrundlage zu führen wären, führt Wolfgang Hammer aus. Die Zusammensetzung und den Arbeitsauftrag der Hamburger Enquete-Kommission erläutert Karen Polzin im Anschluss und auch, wieso ein zivilgesellschaftliches Bündnis ihre Arbeit kritisch begleitet. Auch Peter Marquardt postuliert vom Kind und seinen Rechten aus betrachtet Weiterentwicklungsbedarfe in der Jugendhilfe und zeigt u.a. auf, wie im Rauhen Haus ambulante mit neu konzipierten kindbezogenen Hilfen kombiniert werden. Mit Holger Stuhlmann, dem neuen Leiter des Amtes für Familie in der Hamburger BASFI sprach die FORUM-Redaktion über seine nächsten Vorhaben. Wie die provisorische Containerlösung am Hauptbahnhof die gute fachliche Arbeit des KIDS erschwert und in Teilen sogar verunmöglicht, berichtete uns Jacqueline Gebhardt. Wir hoffen, dass bald eine gute richtige Behausung für die Einrichtung gefunden wird und gratulieren zum gerade gewonnenen ersten Förderpreis „seelische Gesundheit stiften“.
Wie in Barmbek-Nord eine Politik für um eine Politik mit und von Jugendlichen ergänzt wird, erläutern Kirsten Krebs und Sabine Kuss, die im Jugendamt Hamburg-Nord mit der Umsetzung der Jugendstrategie des Bundes betraut sind. Stefan Baumann gibt einen Einblick in die Arbeit des Kinder- und Jugendhauses „CLIPPO Boberg“ und schildert, wie schon Kinder an Selbstverwaltung herangeführt werden. Warum es wichtig ist, dass junge Menschen in einem weitgehend „verzweckten“ Alltag auch selbstbestimmte Zeit haben, und welche Ziele das vom Landesjugendring NRW ins Leben gerufene „Bündnis für Freiräume“ verfolgt, erläutert Karina Krusenbaum. In einem Gespräch zum Stand des Kinderschutzes gehen Manuel Essberger und Ulrich Kaulen der Frage nach, ob Hamburger Kinder in pädagogischen Einrichtungen durch Schutzkonzepte heutzutage besser geschützt sind, als vor fünf Jahren.
Michael Kirchner wagt einen ideengeschichtlichen Überblick auf reformpädagogische Konzepte und fand im Zuge seiner Untersuchungen der Arbeiten von Korczak und Natorp verblüffende Parallelen. Timm Kunstreich berichtet vom Bundestreffen der Arbeitskreise Kritischer Sozialer Arbeit. Zum Konflikt um dessen nächsten Austragungsort hat der AKS Hamburg eine Stellungnahme veröffentlicht. In unserer Leseecke weist Charlotte Köttgen auf eine lesenswerte Neuerscheinung zum Thema ADHS hin. Und last but not least freuen wir uns, dass uns zu Stefan Dierbachs kritischen Würdigung des Konzepts der Neuen Autorität (vgl. FORUM 2 und 3/2016) von Holger Classen und dem Team von Ankerplatz3 wiederum kritische digitale Leserbriefe eingesandt wurden.